Die Wintersonnenwende

Verfasst von: Peter Michael Neuen
Heute ist es wieder so weit, die Wintersonnenwende steht wieder vor der Tür. Aber was versteht man eigentlich unter Wintersonnenwende? Genau genommen, ist es der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres. Diese fällt kalendarisch auf den 21. Dezember oder 22. Dezember eines Jahres, denn das ist der Tag, an dem die Sonne ihren tiefsten Stand erreicht hat. Aus mythologischer Sicht wird an diesem Tag der Sonnengott neu geboren, um dann am Himmel wieder seinen Aufstieg zu beginnen.

Von diesem Tag an werden die Tage wieder länger und das Licht siegt über die Dunkelheit, es wird also die Wiedergeburt des Lichtes gefeiert. In früheren Zeiten wurde die dunkle Jahreszeit von den Menschen mit Magie, Mystik, Geistern und Tod gleichgesetzt und man fieberte dem Licht, das mit Lebensfreude, Fruchtbarkeit und Geburt gleichgesetzt wurde, entgegen. Und dann erscheint in der dunkelsten Zeit des Jahres plötzlich wieder das Licht. Diese Wende war für die Menschen dieser Zeit sehr wichtig, doch langsam gingen auch die größten Wintervorräte zur Neige und es musste ja für den nächsten Winter vorgesorgt werden.

Die Wintersonnenwende gehört mit zu den ältesten Festen, sie hat viele Namen, einer der gebräuchlichsten ist Yule, der sich wahrscheinlich aus dem altnordischen Wort Jol ableitet, was Rabe aber auch Rad bedeuten kann, wobei sich die Bedeutung Rad wohl auf die Sonne oder das Sonnenrad bezieht. Die Rituale zur Wintersonnenwende umfassten Fackelzüge, um das Dorf vor Geistern und anderen schlechten Einflüssen in den dunklen Nächten zu schützen, die zumeist mit einem gemeinschaftlichen Fest endeten, bei dem Essen und Getränke aus den mageren Wintervorräten geteilt wurden.

Vermutlich wurden auch Tieropfer dargebracht, der Met floss in Strömen und es wurden Kampf- und Geschicklichkeitsspiele zu Ehren der Götter abgehalten. Für die Germanen und auch die Kelten war die Wintersonnenwende eine heilige Zeit, die den Übergang von der Dunkelheit zum Licht markierte und zur Wiederkehr der Sonne wurden Feuer an besonderen Kultplätzen entzündet, die besonders erleuchtet wurden, denn dort wurde auch den obersten Göttern Odin, Thor und Freya gehuldigt. Im Laufe der Zeit wurden wichtige Bestandteile des Wintersonnenwende-Rituals von der christlichen Kirche übernommen und in die Feier von Weihnachten integriert.

Daran erinnern heute noch der der mit Kerzen geschmückte Christbaum und der Adventkranz. Und die Geburt von Jesus Christus wird nicht rein zufällig zu der Zeit gefeiert als die Naturvölker die Wiederkehr des Lichts gefeiert haben. Das Wintersonnenwend-Fest wird noch heute in vielen skandinavischen Ländern gefeiert, in dem die alten Götter verehrt wurden und es ist der Kirche auch nie gelungen, die Wurzeln des alten Glaubens völlig auszulöschen. Ich wünsche Ihnen, verehrte Leser, eine besinnliche Wintersonnenwende und das sich alle negativen Dinge ins Positive wenden!

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Artikelsignatur: Peter Michael Neuen | Autoren-Ressort: economy.reporters.de
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