So kann man das Gehirn trainieren und fit halten
Hauptrisikofaktor für eine Demenz ist das hohe Lebensalter. Das Überwiegen des weiblichen Geschlechts unter den Betroffenen ist wahrscheinlich vor allem in der um einige Jahre höheren Lebenserwartung von Frauen begründet. Dr. Christa-Jana Hartwig ist Diplompsychologin, unter anderem mit dem Schwerpunkt Konzentrations- und Gedächtnistraining. Sie betont: "Über die Leistungsfähigkeit des Gehirns, also die geistige Fitness, entscheidet die Anzahl der Nervenverbindungen im Gehirn." Es sei durchaus möglich, dass ein alter Mensch, der sein Gehirn trainiert und fit hält, über doppelt so viele solcher Synapsen verfügt wie ein junger, aber untrainierter 30-Jähriger. Durch immer wieder neue Eindrücke und Erfahrungen werde die Synapsenbildung gefördert, Routine sei dagegen Gift.
Private Vorsorge für den Fall der Fälle
Gegen den krankhaften Abbau von Gehirnzellen ist die Medizin dagegen weitgehend machtlos. Mit einer privaten Zusatzversicherung wie dem "Demenz-Geld" der Ergo Direkt Versicherungen kann man sich und seine Angehörigen aber zumindest gegen die finanziellen Folgen einer Demenzerkrankung privat absichern. Dieter Sprott erläutert, wann der Leistungsfall eintritt: "Wir zahlen die vereinbarte Leistung, sobald ein Facharzt, also ein Neurologe oder Psychiater, bei dem Versicherten mindestens eine mittelschwere Demenz festgestellt hat." Der Versicherte oder die Angehörigen können frei entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben. Wer sein Gehirn trainiert und neugierig bleibt, kann dem Verschleiß der geistigen Fähigkeiten aktiv entgegenwirken.
Normale Alterserscheinung oder Demenz?
Handelt es sich etwa beim Vergessen von Namen um eine normale Alterserscheinung oder um erste Anzeichen einer Demenz? Hans-Jürgen Boldt, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in Berlin: "Am Anfang ist die Unterscheidung zwischen einer solchen Erkrankung und normalen, altersbedingten Ausfallerscheinungen schwierig. Eine medizinische Abklärung würde ich empfehlen, wenn die Gedächtnisstörungen über ein gelegentliches Vergessen von Namen hinausgehen oder wenn man über mehrere Monate beobachtet, dass der Betroffene Dinge nicht gleich wiederfindet.“ Über die Leistungsfähigkeit des Gehirns, also die geistige Fitness, entscheidet die Anzahl der Nervenverbindungen im Gehirn.
Es ist durchaus möglich, dass ein alter Mensch, der sein Gehirn trainiert und fit hält, über doppelt so viele solcher Synapsen verfügt wie ein junger, aber untrainierter 30-Jähriger. Die derzeitigen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten können den Verlauf einer Demenz nur in einem sehr bescheidenen Ausmaß positiv beeinflussen. Deshalb kommt der Prävention der Demenz besondere Bedeutung zu, deren Eckpfeiler in der Einschränkung der Risikofaktoren besteht. Eine im Jahr 2012 veröffentlichte Langzeitstudie weist auf einen Zusammenhang zwischen der Zahngesundheit und dem Demenzrisiko hin. Demnach ist das Risiko an Demenz zu erkranken um das 1,85-fache höher, wenn 13 oder mehr Zähne fehlen und die Lücken nicht mit festem Zahnersatz versorgt sind.