Eschentriebsterben in Stephanskirchen
Besonders Eschen an feuchten Standorten sind einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt, denn Feuchtigkeit fördert die Sporenbildung und den Infektionserfolg des Pilzes, vor allem an der Stammbasis. In verschiedenen Eschenbeständen findet man jedoch immer wieder einzelne Bäume, die gar keine oder nur sehr geringe Krankheitssymptome aufweisen. Aufgrund dieser Beobachtungen schätzt man, dass viele der Eschen dank ihrer genetischen Ausstattung weniger anfällig oder gar resistent gegenüber dieser Krankheit sind. Nicht zuletzt durch die Europäische COST-Aktion FP1103 und die deutsche Arbeitsgruppe „Eschentriebsterben“ angeregt, hat die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft forstliche Handlungsempfehlungen aus den Bundesländern zusammengestellt, die gleichermaßen den mittelfristigen Abgängen befallener Eschen als auch der Zukunft resistenter Eschen Rechnung tragen sollen.
Auf Handlungsempfehlungen zum Eschentriebsterben in Österreich und in der Schweiz wird hingewiesen Handlungsempfehlungen der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft - WSL: Da es bislang keine praxistauglichen Verfahren für die direkte Bekämpfung des Eschentriebsterbens gibt, lässt sich die weitere Ausbreitung der Krankheit nur schwer verhindern. Aufgrund der Sporenbildung des Erregers auf Eschenstreu ist die vollständige Beseitigung des infektiösen Materials aus einem befallenen Gebiet nahezu unmöglich. Auch die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln wäre nicht sinnvoll. In der momentanen Situation ist es deshalb umso wichtiger, dass Eschen, die keine äußerlichen Krankheitssymptome oder nur einen geringen Befall aufweisen, stehen gelassen und gefördert werden.
Sie sind möglicherweise weniger anfällig oder gar resistent und könnten diese Eigenschaft an ihre Nachkommen übertragen. Die Beurteilung des Gesundheitszustandes der Eschen ist im Juli vorzunehmen, da zu diesem Zeitpunkt die Bildung der Blätter und Klebäste abgeschlossen ist und der vorzeitige Blattfall noch nicht begonnen hat. Bei der Anzeichnung sollte unbedingt der Gesundheitszustand des Baumes in seiner Gesamtheit beurteilt werden. Dazu gehört der Kronenbereich ebenso wie der Stammbereich (inkl. Stammfuß), die Wurzelanläufe und die oberflächlich sichtbaren Wurzeln. • Gering befallene oder gesunde Eschen sollten erhalten und gefördert werden, da sie eine vorhandene Resistenz oder Toleranz an ihre Nachkommen übertragen könnten.
• Der Zustand der betroffenen Eschenbestände sollte regelmäßig neu beurteilt und das weitere Vorgehen angepasst werden. (Die Beurteilung des Gesundheitszustandes der Eschen ist im Juli vorzunehmen!) In Stephanskirchen sieht man das wohl ein wenig anders: die Eschen müssen weg! Dazu wurde fast eine Woche lang die Salzburger Straße in Schlossberg gesperrt, weil man die in Hanglage stehenden Eschen fällen musste...! Nur ist es schon etwas komisch, dass man den Eschen nichts ansieht, rein äußerlich ist nichts festzustellen. Auch an den Stämmen der gefällten Eschen waren kaum Krankheitsspuren zu erkennen! Zu allem Überfluss hat man aber nicht nur Eschen gefällt, sondern auch Fichten und Tannen!
Warum ignoriert man in unserer Gemeinde die Empfehlungen der Spezialisten? Die WSL empfiehlt dringend, die Baumuntersuchungen im Juli durchzuführen. Warum müssen dann jetzt im April Baume gefällt werden? Die WSL empfiehlt, wenig befallene Bäume stehen zu lassen. An den gefällten Bäumen konnte kein starker Befall festgestellt werden.Warum ist das Verhindern eines möglichen Stürzens von Eschen vordringlicher, als die durch die Baumfällung verursachten Beeinträchtigungen und Schädigungen der Anwohner. Jetzt können die Schadstoffe der Rosenheimer Müllverbrennung ungefiltert den Schloßberg herauf und den Anwohnern am Salinweg die Luft noch mehr verpesten. Denn auch die Autoabgase können nun ungehindert bis in die Wohnzimmer der Anlieger!
Aber wir bleiben an der Sache dran. Wir werden nachfragen, welche Überlegungen die Gemeinde zu ihrem Handeln veranlasst haben. Warum man nicht die gültigen Handlungsempfehlungen der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft und des schweizerischen WSL berücksichtigt und die Eschen stehen lässt, damit sie in nächster Generation resistent gegenüber dem Chalara fraxinea werden können. Auch interessant wird es sein, welchen Spezialisten die Gemeinde für die Begutachtung des Baumzustandes konsultiert hat und wie dieser zu seinem Ergebnis kam. Vielleicht ist ja durchaus aus Sicht der Gemeinde alles ordnungsgemäß abgewickelt worden. Doch sollten die Verantwortlichen im Rathaus das dann auch kundtun und ihren Bürgern die Gründe für ihr Handeln offenlegen. So kann man Unmut vermeiden und Gerüchten vorbeugen!