Die Azaleen in der Wilhelma sind in voller Pracht
Stuttgart - (PM) Bei langsam steigenden Temperaturen drängen die Menschen im Frühjahr nach draußen. Dabei hat die Farbpalette der freien Natur im März noch nicht allzu viel zu bieten. Deshalb zieht es viele Besucher der Wilhelma in Stuttgart dieser Tagen in das Azaleenhaus. Eine üppige Augenweide entfaltet sich dort in frohen Tönen von Rosa, Rot, Purpur und Weiß – oder auch zart lachsfarben. Die aktuelle Schau zum „Rhododendron simsii“, wie Botaniker diese Heidekrautgewächse nennen, fließt über an Blüten, ob bei Topfpflanze, Busch oder Strauch. Als eine einzige Kaskade von Magenta besticht die von den Wilhelma-Gärtnern kunstvoll zur mannshohen Pyramide geformte Azaleensorte „Lara“.
Für den markant frühlingsfrischen Duft sorgen derweil nicht die großen Stars der Pflanzenschau, sondern kleine Nebendarsteller: die Hyazinthen und Primeln. Als zusätzliche Hingucker posieren einige effektvoll platzierte Orchideen. Schon König Wilhelm I. ließ sich einst in den heute historischen Gewächshäusern seiner Residenz von der Strahlkraft der Azaleenblüte im Frühjahr die Laune aufhellen. Die ältesten Sorten in der Wilhelma gehen auf den Monarchen zurück. Sie werden hier seit mittlerweile über 170 Jahren kultiviert. Der Zoologisch-Botanische Garten hat über die Jahre den Bestand auf 80 Arten und Sorten ausgebaut und zählt damit zu den bedeutenden Sammlungen in Deutschland. Alle in Europa gepflegten Azaleen sind Nachfahren jener Pflanzen, die Ende des 17. Jahrhunderts erstmals aus Japan, West- und Zentralchina auf unseren Kontinent gelangten.
Züchter zogen daraus seither an die 2.000 Sorten, von denen allerdings die meisten nicht überdauert haben. In Sammlungen erfasst sind in Deutschland aktuell rund 700 Sorten. Mit rund 25 Millionen verkauften Topfpflanzen gehören die Azaleen zu den großen Lieblingen der Deutschen. Zu sehen ist die Blütenschau bis in den Mai. Dann ziehen die Azaleen ins Freiland, wo sie an einem geschützten, halbschattigen Ort Kraft für die nächste Blühsaison tanken. Fundierten Einblick gibt Gärtnermeister Christian Mikoteit bei zwei Führungen an diesem Samstag, 25. März, um 9.30 und 11.30 Uhr. Noch gibt es Restplätze für Schnellentschlossene. Die Teilnahme ist kostenlos; nur der normale Wilhelma-Eintritt fällt an. Allerdings ist eine Anmeldung bis Freitag, 12 Uhr, notwendig unter Tel. 0711 / 54 02-0.
Blumen brauchen Ansprache. Einige glauben daran, andere wiederum nicht. Richtig ist, dass die Blütenpracht der Pflanzen besonders gedeiht, wenn sie richtig gepflegt werden. In der Wilhelma ist Gärtner Jonas Fischer für die Pflanzen verantwortlich und kennt sich mit den meisten Arten bestens aus. Auch bei den Tieren lässt der Frühling grüßen. So dürfen die beiden neue angekommenen Löwen aus dem Zoo Mulhouse im März zum ersten Mal ihre neue Heimat auch Outdoor erkunden. Zudem feiert das Aquarium in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Laut Dr. Harald Knitter, Leiter PR und Marketing der Wilhelma, erwartet die Besucher in 2017 ein abwechslungsreiches Programm. Bei den Tieren gibt es einige Neuzugänge, aber auch im botanischen Garten warten diverse Ausstellungen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.wilhelma.de