Künstler und Lichtskulpturen im leuchtenden Wald
Die geheimnisvollen Pflanzenwesen mit ihren grünen Kronen wurden in frühzeitlichen Kulturen als Ausdruck der Naturkräfte, die den Zyklus des Lebens erneuern und verwandeln, verehrt. Im keltischen Brauchtum wurden Tannen in den heiligen Rauhnächten im Wald geschmückt und gefeiert. Bäume wurden gepflanzt, um Lebewesen zu ernähren und vor negativen Einflüssen abzuschirmen. Auf Dorfplätzen fanden Feste und Beratungen unter Linden statt. In den Helden- und Göttersagen, die im 13 Jahrhundert niedergeschrieben wurden, beflügelte die mythische Vorstellung von „Yggdeasil“, der Welt-esche, die die Achse des Universums versinnbildlicht, die alten Germanen. In der Kosmologie finden sich Aufzeichnungen, dass unser Sonnensystem mit dem organischen Sein der Pflanzenwelt und der Wälder verbunden ist.
Die Huteichen in den Fercher Bergen bekunden eine historische Kulturlandschaft. Umgeben von weiträumigen Naturarealen mit Laub- und Obstbäumen liegt das frühbarocke Sommerschloss Caputh am Schwielowsee. Der „Park-Poet“ Peter Joseph Lennè, ein gern gesehener Teegast bei König Friedrich Wilhelm III, ließ den zurückgegangenen Eichenbestand aufforsten und verschönerte mit Liebe zum Detail die Landschaft. Ihrerzeit Sommersitz der brandenburgischen Kurfürstinnen, wurde der Prachtbau das Lieblings-Domizil von König Friedrich Wilhelm I. Er ließ es zu einem Lustschloss umwandeln und lud zu Festlichkeiten und Jagdaufenthalten ein. Heutzutage finden im „Schloss Caputh“ historische Führungen, Kunstseminare und im Rahmen der „Kunst- Tour Caputh“ Veranstaltungen mit nationalen und internationalen Künstler*innen statt. Von Caputh sind es nur wenige Kilometer bis zu dem Luftkurort Ferch. Im Mühlengrund, in der „Wald-Galerie Ferch“, erfährt das Wechselspiel von Licht und Schatten eine interessante Veränderung.
Die innovative Künstler*innen von „ART-Work e.V.“, die unterschiedliche Kunstrichtungen vertreten, nehmen ihren gesellschaftlichen Auftrag, als eingetragener Verein zum Wohle der Allgemeinheit zu fungieren, verantwortungsbewusst wahr. Mit pädagogischem Feingefühl unterrichten sie Kids und angehende Künstler. In einem phantasievollen Prozess verweben sie Kunst und Natur. Unter den besonderen Licht- und Arbeitsverhältnissen im Wald, die von Wetter, Zeiteinheiten und den Lichtstimmungen der Pflanzenwelt abhängen, werden Kunstwerke und Skulpturen in Harmonie mit der Landschaft, in Szene gesetzt. Gäste können dort in Ruhe an eigenen Projekten arbeiten und sich während der „offenen Galerie“ an lauschigen Orten mit anderen Künstler*innen austauschen und dabei selbstgebackenen Cranberry-Apfelkuchen genießen. Traditionell im Spätsommer “leuchtet der Wald“ in der Galerie Ferch. Lichtilluminationen und Aktionstheater initiieren einen überraschenden Perspektivenwechsel. (Wald-Galerie-Ferch.de)
Die Kenntnisse unserer Vorfahren über die heilenden Kräfte der Pflanzenwelt verlieren sich im Nebel der Zeit. Der Forstwissenschaftler und „Spiegel-Besteller“ -Autor Peter Wohlleben nimmt kleine Erdenbürger in seinem bebilderten Buch “Wie die Bäume sprechen“ mit auf eine spannende Entdeckungstour zu den Waldbewohnern. Der bezaubernde Schwielowsee, gelegen an Europas größtem zusammenhängendem Wassersportrevier mit über 2500 km schiffbarem Gewässern mit romantischen Nebenarmen ist ein Geheimtipp für Boots-Liebhaber und Naturgenießer. Mit Manuskripten über Klosterheilkunde und kulinarischen Naturführern im Gepäck, finden sich der Jahreszeit entsprechend von Holunderblüten für Pfannkuchen bis zum Waldknoblauch, vitaminreiche Leckereien und Heilpflanzen für die Hausapotheke. Die kulturelle Vielfalt vor den Toren Berlins mit entzückenden Landhotels, idyllischen Logis für Individualisten und exzellenter Gastronomie verlockt zu längeren Aufenthalten. In Ferch am Hotel-Restaurant „Bootsklause“, weilt des Öfteren der zeitgenössischen Kunstmaler Jan Marinero mit seinen Gemälden.