Die Insel des ewigen Frühlings
Bei der Erforschung des Weltraums ist im letzten Jahrhundert die Astronomie in bislang unerreichte Tiefen des Universums vorgestoßen. Das Astrophysikalische Institut auf den Kanaren (IAC) offeriert gute Beobachtungsbedingungen. Von Jandia, ein Naturpark und Vogelschutzgebiet auf Fuerteventura, wo auch Falken und vom Aussterben bedrohte Vogelarten ihre Kreise ziehen, führt ein alter Pfad zu dem astronomischen Aussichtspunkt Sicasumbre. Dort finden Liebhaber der Astronomie Einblicke in die tieferen Dimensionen des Sonnensystems und erlangen Erkenntnisse über die Bewegungen der Planeten und die Weiten des Alls. Scenar, eine moderne Schmerztherapie, die auf Initiative der russischen Weltraumbehörde entwickelt wurde, um Astronauten eine Heilungsmethode auf ihren weiten Flügen ohne medizinisches Fachpersonal mitzugeben, wird ebenfalls auf Fuerteventura angeboten.
Im Inselarchiv befinden sich die Lull -Kodexe. Die in Leinen gebundenen und mit roter Seide überzogen Manuskripte gelten als die ersten Schriftstücke der Kanaren. Die Aufzeichnungen in gotischer Schrift beinhalten ein philosophisches System, in dem die Verbindung zwischen Glauben und Wissenschaft dargestellt wird. Über Jahrhunderte wurden sie im Franziskanerkloster von Betancuria aufbewahrt. Die Mythen, die um die Kanaren kreisen und überwiegend von der älteren Bevölkerung mündlich weiter gegeben werden, sind inspirierend. " Nach dem Untergang von Atlantis, einem sagenumwobenen Inselreich mit einer hoch entwickelten Kultur - das nach Platon zwischen Europa und Afrika gelegen habe - sollen Überlebende auf den Kanaren Zuflucht gefunden und ihr Wissen weitergegeben haben."
Fuerteventura weist Überreste vulkanischer Aktivitäten auf, soll seit über zweiundzwanzig Millionen Jahren existieren und ist die älteste Insel der Kanaren. Die imposanten Wind- und Wellenspiele auf diesem kanarischen Archipel im Atlantik sind nicht nur ein verborgenes Paradies für Windsurfer und Segler, sondern auch für Romantiker. Stimmungsvolle Spaziergänge an den kilometerlangen Sandstränden, einsame Lagunen zwischen den Felsen und Steinkreise in den Dünen laden zum heimeligen Sonnenbaden ein. In der scheinbar kargen Stein- und Wüstenlandschaft befinden sich versteckte Oasen bizarrer Schönheit. Im Landesinneren und an einigen Küstenstreifen findet sich die ursprüngliche Kultur. An der Steilküste entlang gibt es traumhafte Wanderwege, die in winklige, mit Blumen gesäumte Gassen und an schönen alten Häusern mit geschmackvoll eingerichteten Innenhöfen münden. Dazwischen schlängeln sich wilde Pfade mit blühenden Wüstenpflanzen sowie der heilkräftigen Aloe Vera, die hauptsächlich von wilden Ziegen begangen werden.
In den landestypischen Restaurants werden neben den schmackhaften Speisen exzellente Weine, raffiniert zubereiteter Ziegenkäse aus der Region sowie eine reiche Auswahl exquisiter Fischspezialitäten serviert. Eine Besonderheit sind die Tomaten von Fuerteventura, die aus altem Saatgut gerettet und wieder eingeführt wurden. Die Kanaren zählen zu den geschützten Meeresbereichen der Internationalen Seeschifffahrt. Im Umkreis von zwölf Seemeilen ist der Transport gefährlicher Seefrachtgüter gesperrt. Ein gemeinnütziger Verein (Alianza Tiburones Canarias) setzt sich für die Artenvielfalt des Meeres ein und erinnert an die Bedeutung der Haifische für den Planeten. In vielen Strandlokalen lässt sich bei einem Kaffee oder kühlem Getränk weit über das Meer blicken, während rhythmische spanische Weisen erklingen. Für Liebhaber der Musik und des Tanzes gibt es viele Lokale und Open- Air-Clubs, wo unter der Schönheit des nächtlichen Sternenhimmels bis zum Sonnenaufgang getanzt wird.