Eine Shakespeare-Revue im Monbijou-Theater
Fools of Love“ beginnt mit der klassischen Tragödie „Romeo und Julia“ aus Shakespeares Feder. Der liebeshungrige Romeo begibt sich auf einem Maskenball und begegnet Julia. Beide trifft Amors Pfeil mitten ins Herz. Zwei Teenager, gro0e Emotionen füreinander und ein tragisches Ende? Julia: „Dass ich den verhassten Feind so lieben muss, nicht anders kann. Romeo, was soll ich machen?“ Romeo: „Verleugne deinen Namen, verleugne deine Wahl!“ (Shakespeare-Revue.) Die Freiheit und Vielschichtigkeit der Gattung Komödie, deren Kennzeichen Spielfreude und Lachen sind, ermöglichen es, tragische Missstände aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten. So verwandeln sich die drei Schauspieler*innen des Montbijou-Ensembles professionell und in Windeseile in unterschiedliche Figuren aus Shakespeares Bühnendichtungen.
Dabei behalten die Schauspieler*innen den erhabenen Ariadne-Faden im Auge, um das mutmaßliche tragische Ende von „Romeo und Julia,“ gespickt mit philosophischen Weisheiten aus Shakespeares Werken aufzulösen. Der lebenslustige, schlagfertige und entzückende Montbijou-Kobold gibt sein Bestes - wie der aus Shakespeares berühmten Klassiker dem Sommernachtstraum - die Verwicklungen zu verdichten um die Abgründe sichtbar zu machen. Und das Publikum wird dazu eingeladen, nicht nur zuzusehen, sondern „therapeutisch“ mitzuwirken ein Szenarium zu erschaffen, dass dem modernen Zeitgeist entsprechend den Liebenden die freie Wahl in Herzensangelegenheiten überlässt. Die Köstlichkeiten der Liebesschwingung werden jedoch erst genossen, als eine Freundin einen in doppelter Ausfertigung verfassten Liebesbrief, an beide Protagonisten adressiert. Dadurch werden die Zweifel an der Echtheit der Gefühle aufgelöst und auch Harmonie in ihren „Famlienbanden“ eingeläutet. „Sein oder nicht Sein - das ist hier die Frage.“ („Hamlet“)
Filmtipp: „Ein Sommer-Nachts-Traum“ von Regisseur Michael Hoffmann, „besticht durch Witz und Ideenreichtum; (Kino-Zeit.de.) Das Theaterwesen in der elisabethanischen Zeit unterlag risikoreichen Veränderungen. Die Werke des englischen Autors und Theaterunternehmers William Shakespeare gehören noch heute zu den bedeutendsten der Weltliteratur. Seine Epen „Venus und Andonis“ sowie „The Rape of Lucrece,“ die er selbst publizierte, - gehören zu seinen Erstlingswerken. In den Zirkeln der Literaturkenner wurden sie gerühmt und leiteten seine literarische Karriere als Bühnenautor ein. Bei dem Theaterpublikum der renommierten öffentlichen Theater waren Shakespeares Dramen und Komödien sehr beliebt und er hatte einflussreiche Gönner. Sein Autorenbild, Dichtungen, Leitfiguren und überlieferte Mythen wurden an die sich ändernden Epochen angepasst. Über seine Tätigkeit als Schriftsteller hinaus war er selbst Schauspieler und gehörte zu einer der führendsten Schauspieltruppen in London, dem Ensemble „Lord Chamberlain`s Men.“
Die Museumsinsel gehört zu dem bedeutendsten Museumskomplexen Europa und zum UNESCO- Weltkulturerbe. Bereits vor rund 140 Jahren flanierte das kunstsinnige Berliner Bürgertum dort gerne. Vor der Alten Nationalgalerie war es möglich, sich durch Verabreichung verschiedener Mineralien sich eine „Brunnen-Kur“ einzuverleiben. Die ausverkauften Vorstellungen im Motbijou-Theater sind ein Highlight der Berliner Theater-Kultur. Im Sommer wird im Amphitheater und im Winter, bei knisternden Kaminfeuer in den Märchenhüten, die nach den Gebrüder Grimm-benannt wurden, gespielt. Gegenüber befindet sich das im Neobarock gestaltete Bode Museum mit seiner Basilika im Stil der italienischen Renaissance, das im Auftrag Kaiser Wilhelms II. erbaut wurde. Um den Abend stilvoll ausklingen zu lassen, bietet die Museumsinsel eine ausgezeichnete internationale Gastronomie und vor dem Montbijou-Amphitheater am Ufer der Spree eine Strandbar mit Tanzlocation. Vis-è-vis des Hotels Montbijou führt die Stadtbahn zu weiteren interessanten Anlaufpunkten.