Die Wiederkehr der rätselhaften Märchenprinzen
Durch eine Kontaktanzeige im Hamburger Stadtmagazin „Linke Frau 24, möchte gerne unmännliche Männer, gerne jüngere, kennenlernen“ erhält Svende Briefpost von Bewerbern, die sich nicht mit dem gesellschaftlich determinierten Männerbild identifizieren. Arne, ein „politischer Häuptling“ der globalen Friedensarbeit, antwortet ihr mit einem Gedicht. Bei ihrem ersten Treffen am Bahnhof Altona erwartet er Sie mit einer Tageszeitung in der Hand. “ Rote Nelke ist ja unzeitgemäß. Komisch sieht er aus, diese Nase!“ (Svende Merian) Eigentlich aufgeräumt mit ihrem Ideal des Märchenprinzen erahnt sie ihn in Arne. Die Zärtlichkeit mit der er sie behandelt erscheint ihr als etwas Besonderes.
“Zärtlichkeit ist eine Kunst, eine raffinierte Kunst, und Anfänger haben es da nicht so leicht“. (Henning Venske) Nach einiger Zeit ihrer Zusammenkünfte bemerken sie, dass ihre politischen Vorstellungen und emotionalen Bedürfnisse, unterschiedlich sind. Swendes Gefühle für Arne werden ambivalent. Die faszinierende, gefühlvolle Verbindung endet in einem Kommunikationsdesaster - mit Missverständnissen. 1983 antwortet der Kabarettist Henning Venske, auf den von der Frauenbewegung gefeierten Roman. Unter dem Pseudonym von Arne, widmet er sein illustriertes schriftstellerisches Essay “Ich war der Märchenprinz,“ Arnes Freundin. Aus der „Männerperspektive“ betrachtet erscheint ihr zum „Frauenfeind“ deklarierter Ex Freund, weniger ignorant, eher unsicher. “Sie hat sich extra feingemacht, bin unschlüssig, ob es in dieser Situation für einen Märchenprinzen ratsam ist, solchen Äußerlichkeiten bewundernd Respekt zu zollen. (“Arne Piewitz“) Warum überhaupt verlieben sich Prinzessinnen in Frösche? (Eugen Drewermann)
Im “Froschkönig-Märchen“ werden Wandlung, Reife und eine erleuchtete Perspektive auf die Liebe gelehrt. Die goldenen Kugel der Prinzessin - ein Geschenk ihres Vaters - die ihr beim Spiel in den Brunnen fällt, findet der Froschkönig. Als Gegenleistung für die Rückgabe verspricht Sie ihm Gefährtenschaft. Ein Versprechen das sie bereut, bis sich ihr das wahre Wesen des Froschkönigs offenbart. Die berühmte Märchensammlung der Gebrüdern Grimm, weist Muster einer romantischen Mythenforschung auf. Eine zeitgemäße Einweihung, für eine multikulturelle Gesellschaft mit diversen Rollenbildern “Märchenland für Alle,“ wurde von der STERN-Redaktion veröffentlicht. In dem Bestseller der „White Ravens,“ erzählen zeitgenössische Autor*Innen klassische Märchen - der fernen Vergangenheit - aus ungewohnten Perspektiven. Nur die Frau die den Frosch küsst, kriegt den Märchenprinzen. (“Arne Piewitz“) Moorfrösche können sogar ihre Farbe verändern, und sind in der Laichzeit blau, wie ein Märchenprinz!
