Wenn der Frühling naht, ist die Erkältung nicht weit
Hier und da blühen schon die ersten Frühlingsboten wie Krokusse und Schneeglöckchen, doch der Winter will sich nicht so richtig verabschieden. Mal scheint die Sonne, plötzlich fällt wieder Regen oder es schneit sogar. Auch Anfang März gibt es Wetterkapriolen, fast wie im April. In dieser Zeit sind wir Menschen ebenso empfänglich für Bakterien und Viren, wie in der Herbst- und Winterzeit. Die Erreger übertragen sich schnell von einem Menschen auf den anderen, vor allem in überfüllten Bussen oder Zügen. Das Immunsystem wird nun sehr stark gefordert und benötigt Unterstützung in Form von vitamin- und mineralstoffreicher Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr, warmen Fuß- und Wellnessbädern, Wechselduschen, frischer Luft und einem gesunden Raumklima.
Eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem eine Kombination von Zink und Vitamin C sind sehr wichtig für das Immunsystem des Menschen, um die Aufnahmefähigkeit von Zink (einem wichtigen Spurenelement) zu erhöhen. Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind beispielsweise Gemüse, Obst, fettarme Milchprodukte, Fisch, fettarmes Fleisch und Kokos-, Sonnenblumen- oder Rapsöl sehr empfehlenswert. Dagegen weniger empfehlenswert sind Lebensmittel, die raffinierten Zucker (weißen Haushaltszucker) enthalten. Der Zucker kann unbedenklich mit Honig ersetzt werden, da er den Stoffwechsel nicht einseitig überlastet. Auch wenn jeder Mensch einzigartig ist und aus physiologischer Sicht seine ganz individuellen Ernährungsbedürfnisse hat, so ist es gerade bei einem Anflug von Erkältung wichtig, das vitaminreiche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan stehen.
Zink:
Zink hat eine außerordentlich große Bedeutung im menschlichen Organismus, denn es ist mitverantwortlich für die Bildung der Vitamine B12, B1 und E. Das Spurenelement ist unter anderem notwendig für die Zellteilung und dem Aufbau der weißen und roten Blutkörperchen. Zink ist unentbehrlich für den Ablauf neurologischer Signale und am Abtransport von Kohlendioxid aus der verbrauchten Atemluft beteiligt. Darüber hinaus verbessert Zink die Struktur der Schleimhäute und wirkt freien Radikalen entgegen. Zink befindet sich beispielsweise in Milchprodukten, Milch, Bierhefe, Rindfleisch, Hülsenfrüchten, Nüssen, Buchweizen, Schweineleber, Seefisch, grünem Blattgemüse und Wurzelgemüse. Wichtig zu wissen: Aus Pflanzen wird Zink nur zu 5 bis 10 % aufgenommen, aus tierischen Produkten zu 30 bis 40 %.
Vitamin C:
Vitamin C (Ascorbinsäure) steht mit allen Wachstumsvorgängen im menschlichen Organismus im Zusammenhang und ist direkt an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt. Zudem ist es für die Bildung von Kollagen lebensnotwendig. Kollagen ist ein Eiweiß, das Knorpel, Gewebe, Haut, Knochen, Zahnbein und Bänder zusammenhält sowie die Gefäßwände abdichtet und kräftigt. Damit hilft Vitamin C dem menschlichen Körper, dem Eindringen von Erregern zu widerstehen. Darüber hinaus wird die Wirksamkeit von Zink durch Vitamin C unterstützt und erhöht. Mithilfe von Vitamin C kann mehr Zink im Dünndarm resorbiert werden. Vitamin C kommt beispielsweise in Acerola-Kirschen, Äpfeln, Schwarzen Johannisbeeren, rotem Paprika, Erdbeeren, Kiwis, Sanddorn, Hagebutten, Bananen, Papayas, Petersilie sowie in grünen Salaten vor.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr zum Schutz der Schleimhäute
Trinkwasser oder stilles Mineralwasser gilt als gesunder, natürlicher Durstlöscher, der vor unerwünschten Begleiterscheinungen wie Schnupfen und Halsschmerzen schützt. Ebenso gilt beispielsweise grüner Tee oder Ingwertee als gute Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten. Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, dessen Blut wird dickflüssiger. Dadurch werden die Schleimhäute nicht mehr optimal durchblutet und Erreger können eindringen. Ebenso lässt die Luft in beheizten Räumen, zum Beispiel im Büro, die Schleimhäute austrocknen, sodass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig ist. Flüssigkeitsmangel kann darüber hinaus zu Kopfschmerzen führen, die das Wohlempfinden sehr beeinträchtigen und dadurch das Immunsystem in seiner Funktionsweise stören. Experten raten, pro Tag mindestens 2 bis 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Warme Füße sind sehr wichtig. Denn kalte Füße drosseln auf reflexartige Weise die Durchblutung der Nasenschleimhaut. So ist bei kalten Füßen immer ein warmes Fußbad ratsam. Regelmäßige Fußbäder, bei denen die Temperatur langsam gesteigert wird, sind überhaupt gut geeignet, um eine Erkältung zu verhindern, da sie die Durchblutung der Atemwege anregen. Am besten mit einem basischen Fußbadesalz oder Rügener Heilkreide. Denn basische Fußbäder harmonisieren den Körper. Sind die Zellen übersäuert, nehmen sie kaum noch Nährstoffe auf und können somit keine Schutzbarriere gegen Erreger aufbauen. Darüber hinaus laufen sie Gefahr, zu entarten oder gar abzusterben. Der Übersäuerung sollte also immer entgegengewirkt werden. Nach dem Fußbad immer Socken anziehen und die Füße warmhalten! Ebenso helfen regelmäßige Fußmassagen. Sie kurbeln ebenso den Kreislauf an.
Wechselduschen
Der Wechsel von heißem und kaltem Wasser bewirkt, dass sich die Muskeln ausdehnen und wieder zusammenziehen können. Dieser Vorgang führt zur Entgiftung der Zellen, die durch Einlagerung von Schad- und Schlackenstoffen nicht mehr richtig funktionieren und es damit den Erregern einfach machen, einzudringen. Darüber hinaus regen regelmäßige Wechselduschen den Kreislauf an. Zunächst wird das Duschen mit heißem Wasser begonnen, nach ein paar Minuten folgt eine kalte Dusche mit kaltem Wasser, darauf wieder eine Dusche mit heißem Wasser. Wiederholen Sie den Ablauf bis zu viermal und beenden die Wechseldusche mit kaltem Wasser. Menschen mit Herzproblemen oder ältere Menschen sollten statt extrem kaltem Wasser eher kühles, wohltemperiertes Wasser verwenden.
Bewegung im Freien
Bewegung im Freien tut gut, egal, wie das Wetter ist. Schon ganz normale regelmäßige Spaziergänge trainieren das Immunsystem und die Anpassung des Organismus. Denn die Bewegung bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung, indem die Durchblutung angeregt wird. Zudem senkt Bewegung den Blutzucker und den Blutdruck. Nicht nur auf die körperlichen Befindlichkeiten wirkt sich die Bewegung an frischer Luft positiv aus, sondern auch auf das seelische Befinden. Außerdem, wenn Sie draußen sind, haben Sie Teil an der Natur und am Leben. Schon der bloße Aufenthalt im Freien bietet vielfältige Sinneseindrücke, während der Ballast des Alltags von einem abfällt. Achten Sie aber immer auf warme und trockene Füße.
Hände stets gründlich waschen
Nicht nur im Winter, wenn die größte Erkältungsgefahr besteht, sondern in jeder Jahreszeit sollten Sie sich regelmäßig die Hände waschen. Denn tagtäglich berührt jeder Mensch Türklinken, Haltegriffe in Bahnen und Bussen oder Geldautomaten und Einkaufswagen. Überall können Keime ihre Chance wittern. Besonders bei Kindern ist darauf zu achten, dass sie auch wirklich sorgfältig beim Händewaschen sind, vor allem vor den Mahlzeiten. Die Hände gründlich mit etwas Wasser einschäumen, auch die Fingerzwischenräume, die Finger und die Handgelenke. Anschließend die Seife etwa 30 bis 40 s einwirken lassen. Erst dann unter fließendem Wasser gründlich abspülen. Gemeinschaftshandtücher, zum Beispiel im Büro, sollten gemieden werden. Lieber Papiertücher oder falls vorhanden, den elektrischen Händetrockner nutzen.
Gesundes Raumklima schaffen
Die Luft in Wohnräumen oder in Büros ist meist zu trocken. Sorgen Sie deshalb für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, damit die Schleimhäute nicht austrocknen. Denn trockene Schleimhäute können die Erreger nicht richtig abwehren und schnell bahnt sich eine Erkältung an, der dann häufig zu spät entgegengewirkt wird. Schleimhäute können ihre Abwehrfunktion nur erfüllen, wenn sie ausreichend befeuchtet sind. Um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu erhöhen, reicht manchmal schon regelmäßiges Stoßlüften aus. Wer will, kann aber auch eine Duftlampe mit Wasser und nur wenigen Tropfen australischem Teebaumöl (Melaleuca alternifolia) aufstellen. Durch das verdunstende Wasser wird die Luft befeuchtet und das ätherische Öl des australischen Teebaums reinigt sie.