Wenn das Ende naht - Wissenswertes zum Sterben
Sterben ist nicht nur das Aufhören zu Atmen oder der letzte Pulsschlag. Sterben ist ein Prozess, der sich über einen längeren Zeitraum hinziehen kann. Ein Mensch durchlebt meist schon vor dem Sterben wie die Kraft des Lebens aus seinem Körper schwindet. Dies passiert häufig bewusst, wenn eine schwere Krankheit im Vordergrund steht. Aber auch älteren Menschen, die ihr Leben gelebt haben, erkennen schon Wochen vor dem Tod das unwiderrufliche Lebensende. Das Sterben ist ein Vorgang, der sich wie ein roter Faden durch das Leben zieht.
Wann der Sterbeprozess beginnt
Menschen können umfallen und sterben an einem plötzlichen Herzstillstand oder sie sterben plötzlich und unerwartet durch einen Unfall. Der eigentliche Sterbeprozess, wenn ein Mensch durch eine schwere Erkrankung stirbt oder weil er alt ist und seine Zeit gekommen ist, kann sich über viele Wochen hinziehen. Mediziner haben den Sterbeprozess ist verschiedene Phasen eingeteilt. Dass Sterben ist individuell und die Phasen können in ihrer Ausprägung variieren. Dank wissenschaftlicher Untersuchungen und Erkenntnisse ist es möglich, die Ausprägungen immer präziser zu beschreiben. Außenstehende erkennen häufig Veränderungen ein paar Wochen vor dem Tod aber besonders in den letzten Tagen oder Stunden.
Erkrankt ein Mensch an einer tödlich verlaufenden Erkrankung schreitet diese voran. Nach und nach wird der Mensch pflegebedürftig. Mediziner sprechen von der sogenannten Rehabilitationsphase, die bis zu einigen Monaten, selten Jahre dauern kann. Der Mensch hat weniger Energie, das Interesse schwindet an Trinken und Essen, die Orientierung kann nachlassen, möchte immer weniger Besuche und nur noch seine Ruhe. Häufig werden offene Angelegenheiten noch geklärt und oft auch Streitereien beigelegt. Diese Anzeichen sind allerdings unsicher und treten auch häufig bei Menschen auf, die an einer chronischen Erkrankung leiden. Es ist wichtig, sich Sicherheit bei einem Arzt einzuholen.
Im weiteren Sterbeprozess sprechen Mediziner von der Terminalphase. In dieser Phase hat die Erkrankung einen Zeitraum erreicht, indem es sicher ist, dass es keine Heilung mehr gibt. Meist benötigen die Menschen Pflege, weil die Verfassung täglich schlechter wird. Es tritt Appetitlosigkeit ein, es kann Atemnot auftreten, ebenso Inkontinenz und Angstzustände und Schmerzen, genau wie erhöhte Schläfrigkeit. Diese Phase kann Wochen andauern. Anders als in der Finalphase, diese bedeutet die letzten Tage und Stunden eines Menschen. Diese Phase kann eine extreme Unruhe auslösen, Angst, das Bewusstsein verändert sich, rasselnde Atemgeräusche treten häufig auf und Atempausen setzen ein. Arme, Hände, Beine werden kalt, weil die Durchblutung nachlässt.
Keine Angst vor der finalen Phase
In der finalen Phase, versagen nach und nach die inneren Organe wie Leber, Lunge, Niere, das Herz. Die Reihenfolge ist unterschiedlich. Gibt die Leber die Arbeit auf, vergiftet unser Körper. Diese Giftstoffe gelangen ins Blut. Da die Giftstoffe auch in das Gehirn gelangen, verändert sich unser Bewusstsein und trübt ein. Sterbende verspüren meist keinen Hunger und Durst mehr. Der Körper trocknet sozusagen aus. Viele Menschen haben Angst davor, doch es gibt keinen Grund dafür. In dieser Phase, wenn der Körper austrocknet, schüttet der Organismus schmerzlindernde Stoffe aus.
Auch vor der Rasselatmung haben viele Menschen Angst und fordern Angehörigen eine große Herausforderung ab. Diese geräuschvolle, charakteristische Atmung vor den letzten Lebenstagen und -stunden. Meist brodelnd, oft röchelnd und nach Luft schnappend als Zeichen für den nahestehenden Tod. Das liegt daran, dass Sterbende nicht mehr genügend bis gar nicht schlucken können und sich vermehrter, oft eingedickter Speichel bildet. Dieser sammelt sich im Bereich der Stimmritze. Atmet der Betroffene rasselt es, wenn die Luft daran vorbeistreicht, weil der Mensch zu schwach ist abzuhusten oder zu schlucken. Es ist keine Atemnot, der Sterbende nimmt dies kaum wahr. Die Angst ist unbegründet.
Die Angst loszulassen
Es ist verständlich, wenn man einen Menschen, den man liebt, der einen vielleicht sogar ein Leben lang begleitet hat, gehen zu lassen. Machen Sie sich bewusst, dass dieser Mensch ein langes Leben hinter sich hat oder eine schwere Erkrankung. Jeder von uns hat es verdient, in Ruhe gehen zu dürfen. Bedenken Sie, dass Sterbende oft gefasst dem Lebensende entgegensehen. Sie freuen sich sogar darauf, endlich auszuruhen. Begleiten Sie ihn so gut wie Sie können und so angenehm wie es Ihnen möglich ist. Holen Sie sich eventuell Unterstützung in der Familie oder in der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung in Ihrer Nähe.