Die "Französische Revolution" - Die Revolution frisst ihre Kinder!
Die Getreidepreise waren unbezahlbar hoch und Adelige trieben die Preise künstlich weiter in die Höhe. Am 13. Juli 1789 plünderte eine aufgebrachte Volksmenge in einem Kloster ein Getreidelager und am 14. Juli 1789 erbeutete die aufgebrachte Einwohner von Paris 28.000 Gewehren und 24 Kanonen im Invalidenhaus und stürmte das Staatsgefängnis, die berühmte „Bastille“. Dies war der Startschuss zur Revolution. Als dies der König erfuhr, soll er gesagt haben: "Aber das ist ja eine Revolte", woraufhin seine Berater richtig bemerkten: "Nein, Majestät, das ist eine Revolution. "Wie recht sie damit hatten!
Durch die Erfolge in Paris beflügelt, griffen die Unruhen auch auf das Land über, Kirchen und Schlösser wurden gestürmt und zerstört. Am 17. Juli 1789 steckte sich der König auf dem Balkon des Pariser Rathauses das Abzeichen der Revolution, die blau-weiß-rote Korkade, an die Brust und erkannte damit die Revolution als rechtmäßig an. Um die Staatsverschuldung zu senken, wurden am 10. Oktober alle Kirchengüter enteignet. Doch dies war dem Volk nicht genug, es war unzufrieden und hatte Hunger, und so marschierte eine bewaffnete Volksmenge nach Versailles. Der König wurde Gewalt gezwungen, nach Paris zu ziehen und dort unter Aufsicht im alten Tuilerienpalast zu leben.
Im Juni 1791 versuchte der König mit seiner Familie nach Deutschland zu fliehen, er wurde aber bald erkannt und nach Paris zurückgebracht. Dies zeigte sich als fataler Fehler, denn am 17. Juli 1791 kam es zu einer Massenkundgebung in Paris, man forderte die Abschaffung der Monarchie. Am 3. September 1791 wurde die neue Verfassung verabschiedet, die eine Gewaltenteilung vorsah. Der König stand an der Spitze der Exekutive, er besaß ein aufschiebendes Veto, ernannte und entließ die Minister. Am 22. April 1792 erklärte die Nationalversammlung den Krieg gegen Österreich und Preußen.
Die Kriegsbegeisterung unter den einfachen Franzosen war groß, aber der Armee fehlten die adeligen Offiziere, die vor der Revolution ins Ausland geflohen waren, und so war es nicht verwunderlich, dass feindlichen Truppen immer weiter nach Frankreich einrückten. Am 25. Juli 1792 drohte der Oberbefehlshaber der österreichischen und preußischen Truppen, Karl Wilhelm Herzog von Braunschweig, an der Stadt Paris Rache zu nehmen, wenn dem König oder der königlichen Familie ein Leid zustoßen sollte. Dies stieß beim Volk bitter auf und am 10. August 1792 wurde der Tuilerienpalast in Paris gestürmt.
Ein weiterer Auslöser war der Hass des Volkes auf Königin Marie Antoinette, die auf die Mitteilung, dass das Volk hungert, da kein Brot vorhanden ist, angeblich geäußert haben soll, dass die Hungernden doch Kuchen essen sollen! Nicht überall waren die Revolutionäre erfolgreich und gerade auf dem Land gab es mehrere gegenrevolutionäre Aufstände von Königstreuen, die letztendlich jedoch alle scheiterten. Der König floh in die Nationalversammlung, die ihm jedoch keinen Schutz gewährte und sich selbst auflöste. Stattdessen wurde im Eilverfahren der „Nationalkonvent“ gegründet, der über das Schicksal des Königs entscheiden sollte.
Der neue Nationalkonvent wurde geprägt durch zwei Gruppierungen, durch die Girondisten, benannt nach den bekanntesten Rednern unter ihnen, die aus der Gegend von Gironde kamen. Diese Gruppierung trat gegen eine direkte Volksherrschaft und für die Schonung des Königs ein. Die zweite Gruppierung waren die Jakobiner, die nach ihrem Tagungsort, einem Jakobs-Kloster, benannt wurden. Sie waren für eine direkte Volksherrschaft und radikale Reformen. Es entbrannt nun ein heftiger Streit um das Schicksal des Königs, bei dem sich die Jakobiner mit knapper Mehrheit durchsetzen. König Ludwig XVI, bzw. Bürger Ludwig Carpet, wurde vom Nationalkonvent zum Tode verurteilt und starb am 21. Januar 1793 auf der Guillotine.
Doch in der Bevölkerung gab es immer mehr Wiederstände gegen die brutalen „Hinrichtungs-Exzesse“ und so verstärkten sich die gegenrevolutionären Aufstände. Die Lage war so angespannt, dass die Jakobiner eine sogenannte "Revolutionsregierung" bildeten. Der Nationalkonvent legte nun alle Macht in die Hände von kleinen Ausschüssen, der berüchtigtste unter ihnen war der „Wohlfahrtsausschuss“, der für die Verwaltung, die Wirtschaft und die Kriegsführung zuständig war und dem Maximilien de Robespierre vorstand. Hauptsächlich er war dafür verantwortlich, dass diese Epoche unter dem Namen „Die Schreckensherrschaft“ in die Geschichte einging.
Im März 1793 wurde das "Revolutionstribunal" gegründet, dessen einzige Aufgabe darin bestand, "Feinde der Revolution“ zum Tode zu verurteilen, das Urteil stand schon vor der Verhandlung fest und die Unglücklichen wurden am gleichen Tag auf dem „Place der la Révolution“ zur Volksbelustigung geköpft. Im Frühjahr 1794 wurde auch die Mehrzahl der girondistischen Abgeordneten der Kollaboration mit dem Feind bezichtigt und hingerichtet, unter ihnen war auch Danton, der große Gegenspieler Robespierres. Am 10. Juni 1794 erließ der Wohlfahrtsausschuss das berüchtigtste Terrorgesetz, in dem es hieß, dass jeder, der die Volksvertretung beleidigt, jeder Offizier der eine Schlacht verloren hat und alle Bürger, die sich nicht aktiv an der Revolution beteiligten, hingerichtet wurden.
Weiterhin wurde ein neuer, nicht christlicher Revolutionskalender mit dem 21.September 1792 als Beginn der Zeitrechnung eingeführt, dem Gründungstag der Republik. 1794 wurden Gottesdienste abgeschafft und durch die Ersatzreligion „des Höchsten Wesens“ ersetzt. So war es nicht verwunderlich, dass er Widerstand in den eigenen Reihen gegen Robespierre immer mehr wuchs und er wurde am 28. Juli 1794 ohne Verhandlung enthauptet. Die Schreckensherrschaft kostete zwischen 30.000 und 40.000 Menschen das Leben! Nach dem Tod Robespierres richtete sich der Hass gegen die Anhänger der Jakobiner und aus dieser Zeit stammte der Satz: "Die Revolution frisst ihre Kinder!", den über 90 Prozent der Köpfe der Anführer und Anstifter der Revolution verloren ihren Kopf!